Europäischer Monat der Cybersicherheit

Das Digitalbarometer zum ECSM 2021

Passend zum European Cyber Security Month hat das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik Ende September das Digitalbarometer 2021 veröffentlicht.

Der European Cyber Security Month, oder auch kurz ECSMgenannt, ist ein jährlich im Oktober stattfindender, europaweiter Aktionsmonat. Im Jahr 2012 wurde der ECSM von der Agentur der Europäischen Union für Cybersicherheit (ENISA) in das Leben gerufen und verfolgt seitdem das Ziel, Bürger, Unternehmen und Organisationen für den verantwortungsbewussten Umgang im Cyber-Raum zu sensibilisieren. In Deutschland übernimmt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) die nationale Koordination und ruft Institutionen aus Staat, Wirtschaft und Gesellschaft jährlich zur Teilnahme auf.

Im Jahr 2020 nutzten rund 150 verschiedene Partner den European Cyber Security Month, um mit knapp 300 Aktionen das Thema IT-Sicherheit großflächig in den Fokus zu rücken. 85 % der gemeldeten Veranstaltungen fanden online statt und etwa jede zehnte Aktion befasste sich, passend zum aktuellen Geschehen, mit dem Thema digitale Zusammenarbeit oder Homeoffice. In diesem Jahr bilden u.a. „Erste Hilfe für den digitalen Notfall“ und „Sicheres digitales Zuhause“ zwei der Schwerpunktthemen.

Wie das kürzlich veröffentlichte Digitalbarometer 2021, eine Bürgerbefragung des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK) zum Thema IT-Sicherheit und Cyber-Kriminalität, zeigt, sind das durchaus sinnvoll gewählte Themen. Jede*r Vierte gab an, bereits Opfer von Kriminalität im Internet geworden zu sein. Zu den häufigsten Nennungen gehörten unter anderem Fremdzugriffe auf einen Online-Account, der Download von Schadsoftware und Phishing.

Als Konsequenz daraus nutzen die Befragten im Schnitt etwa drei bis vier Maßnahmen, um sich vor Gefahren im Internet zu schützen. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Anteil der Umsetzung erfreulicherweise in allen Bereichen an:

„Es macht einen Unterschied, digitale Sicherheit immer wieder in den Fokus der Menschen zu rücken. Die Befragten kennen mehr Maßnahmen, um sich zu schützen und setzen diese um. […] Trotzdem hält sich hartnäckig das Vorurteil: IT-Sicherheit ist kompliziert. Obwohl zwei Drittel der Befragten die gängigen Empfehlungen kennen, setzen nur 12 % sie vollständig um. Diejenigen, die sie umsetzen, geben zu 89 % an, dass es leichter war, als gedacht.Leider schalten auch immer noch wenige Menschen automatische Updates z. B. auf ihren Handys frei, um gefährliche Sicherheitslücken zu schließen. Das ist so sinnvoll, wie die Hintertür abzuschließen und die Vordertür sperrangelweit aufzulassen. Wir brauchen eine Routine im Alltag, mit der wir unser digitales Zuhause absichern. So wie jeder seine Türen schließt, wenn er das Haus verlässt, müssen die digitalen Türen mit einfachen Schutzmaßnahmen geschlossen werden.“

Dr. Gerhard Schabhüser, Vizepräsident des BSI