Die hartnäckigsten Mythen rund um das Thema Cloud

Die hartnäckigsten Mythen rund um das Thema Cloud

Viele Unternehmen überlegen, Anwendungen künftig vollständig in der Cloud zu betreiben oder zu einer hybriden Lösung zu wechseln. Bei der Entscheidungsfindung werden sie allerdings immer noch mit einigen Vorurteilen und Halbwahrheiten konfrontiert.

Cloud Computing ist immer günstiger als On-Premises
Auch eine Cloud-Lösung basiert auf Hardware, die betrieben werden muss. Allerdings verursachen lokale Ressourcen im Vergleich zu einem agileren nutzungsbasierten Zahlungsmodell häufig kontinuierlich höhere Kosten und müssen zudem regelmäßig erneuert werden. Eine Migration in die Cloud ist aus Kostensicht vor allem dann sinnvoll, wenn die Cloud-spezifischen Stärken (z. B. Skalierbarkeit) auch wirklich genutzt werden, die Investition in eine neue IT-Infrastruktur bevorsteht oder sich das Unternehmen in einem kontinuierlichen Wachstumsprozess befindet. Anderenfalls könnte auch die Migration auf modernere Server oder virtuelle Systeme im eigenen Rechenzentrum die kostengünstigere Lösung sein. Welche Variante die preiswertere bzw. langfristig sinnvollere ist, ist ganz stark von der individuellen Situation und den Unternehmenszielen abhängig.

Cloud Computing? Unsicherer geht es kaum!
Datenverluste zu vermeiden ist die oberste Priorität der Cloud-Anbieter. Deshalb arbeiten kontinuierlich große Teams daran, die Sicherheit stetig zu verbessern und auftretende Sicherheitslücken schnellstmöglich zu schließen. Klein- und mittelständischen Unternehmen fehlt im Gegensatz dazu häufig entsprechendes Fachpersonal oder die finanziellen Mittel, um den gleichen Sicherheitsstandard einer Cloud-Lösung auch On-Premises zu erreichen. Auf der Unternehmensseite kann ein cloudbasiertes Neudesign einer vorhandenen IT-Infrastruktur außerdem für eine starke Erhöhung der Sicherheit sorgen. Stichworte hierbei sind z. B. Segmentierung, Spiegelung, Brandabschnitte und Datenschutz.

Cloud-Lösungen sollten überall eingesetzt werden
Die Entscheidung, ob ein Unternehmen vollständig (oder teilweise) in die Cloud gehen sollte, ist nicht nur eine Kostenfrage, Trend- oder Bauchentscheidung – sie sollte vor allem unter Berücksichtigung strategischer Gesichtspunkte getroffen werden und Entscheidungskriterien heranziehen, die für die individuelle Unternehmensumgebung wichtig sind. Pauschale Aussagen helfen hierbei dementsprechend wenig.

Cloud und Datenschutz? Das passt nicht zusammen!
Cloud-Lösungen bieten enorme Vorteile und sind mittlerweile fester Bestandteil vieler Unternehmen, trotzdem sind die Bedenken gegenüber den Themen Datenschutz und Datensicherheit nicht ganz falsch. Ein Großteil der Cloud-Anbieter speichert Daten außerhalb der EU bzw. des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR), sodass der Abschluss eines Auftragsdatenverarbeitungsvertrages allein nicht mehr ausreichend ist. Da das Privacy Shield als Rechtsgrundlage für die Datenübermittlung in die USA weggefallen ist, sollten EU-Standardvertragsklauseln zum Einsatz kommen, um ein adäquates Datenschutzniveau nach der DSGVO sicherzustellen. Vor der Beauftragung eines Anbieters ist es deshalb ratsam, eine Risiko-Analyse bzw. datenschutzrechtliche Prüfung durchzuführen. Hierbei sollten vor allem die folgenden Punkte beachtet werden: Serverstandort, Zertifikate, Backup-Optionen, einsehbare Protokolle/Monitoring sowie Verschlüsselungs- und Anonymisierungsoptionen. Eine Cloud-Lösung ist also nicht per se datenschutzrechtlich kritisch.